"In der analytischen Beziehung entwickelt sich immer aus dem emotionalen Angebot des Analytikers
ein emotionales Echo des Analysanden. Dieses emotionale Echo enthält die Reste und trägt die Spuren der Gäste, die am einst frisch
gedeckten Tisch des Kindes, das der Analysand einmal war, gesessen, gegessen, gefressen, gewütet, gefastet, verachtet, verschlungen, gespuckt, gestohlen und getrunken
haben. (...)
Als Analytiker bin ich der verspätete Gast, der von all dem, was da einst vorging, nichts weiß und nichts versteht. Ich beginne eine Bestandsaufnahme dessen, was ich beobachten kann."
Fritz Morgenthaler
Schwierige Lebenskonstellationen, wiederholt problematische Beziehungen, belastende Symptome und anhaltend negative Gefühle haben häufig mit inneren Konflikten zu tun, die unsere Entscheidungen, Handlungen und Erwartungen färben. Im Zusammenhang damit auftretende sehnsüchtige Wünsche, zerstörerische Impulse und lähmende Ängste müssen oft abgewehrt, verdrängt werden, sodass sie unser alltägliches „Funktionieren“ nicht beeinträchtigen. Indem diese intensiven Regungen jedoch weiterhin wirken und unser Empfinden, Erleben und Verhalten beeinflussen, finden wir uns in Situationen und unter Umständen wieder, die wir nicht beabsichtigt hatten oder gar dringend vermeiden wollten. Innere Konflikte zu ordnen, sie im Zusammenhang mit Symptomen, Befindlichkeiten und Gefühlen zu verstehen und einen Umgang damit zu finden erscheinen als wesentliche Schritte zur Veränderung.
Im höherfrequenten Setting (3-4-stündig/Woche) findet ein gemeinsames Nachspüren – den Phantasien und Assoziationen – statt, sodass Beziehungsstrukturen im Hier-und-Jetzt aufgedeckt, in ihrer Tiefe verstanden, in ihren Verknüpfungen betrachtet und schließlich verändert werden können.